Sonntag, 30. Januar 2011

30.01.2010 - Vietnam II - Madame Loan, Fußgeruch und endlich Sonne, Sonne, Sonne!

"Oooooooaahhh, ist das schön" sagte Andreas gerade - und das triffts!




Hallo Deutschland!


Und viele Grüße aus dem 30 grad warmen MUI NE an der Südküste Vietnams. In unserer Verzweiflung der letzten Tage hatten wir tatsächlich schon überlegt, Vietnam den Rücken zu kehren und gen Thailand zu düsen. Aber damit ist nun Schluss :-)
Sonnenuntergang in Mui Ne





Wir haben endlich die Sonne gefunden, und es ist traumhaft schön. 20 Meter zum Sandstrand in einer Hotelanlage. Und die letzten Tage haben wir mit unseren Motorrollern hier schon einiges abgegrast. Aber was soll ich über die Historie und die Bauwerke Vietnams schreiben - ich erzähle lieber ein paar Dönekes der letzten Tage. Das heitert Euch bei der heimischen Kälte vielleicht mehr auf.

MADAME LOAN
vor ein paar Tagen - bei unserer Suche nach einer Unterkunft übers Internet und Reiseführer sind wir in der TROCKENEN HALONG-BUCHT bei "Madame Loan" gelandet. Verschiedene Internetforen beschrieben die französisch sprechende vietnamesische Besitzerin als ganz "reizend" und die Räume als "einfach aber liebevoll". das Ganze solle eine ganz "friedliche und ruhige" Übernachtungsmöglichkeit sein….. Nun ja: das Einzige was Misses Loan reizte, war unser Bargeld. In dem vereinbarten Übernachtungspreis war am nächsten Morgen auf einmal kein Frühstück mehr enthalten. Die Butze von Madame lag genau zwischen zwei großen Matschfeldern (zu anderen Jahreszeiten Reisanbau?) und die viel gepriesenen Gratis-Fahrräder entpupten sich als Supergurken, bei denen sowohl die Pedalen, als auch das Tretlager und Schaltung defekt waren (von der Rahmenhöhe mal ganz abgesehen, aber von einem großen Fahrrad war ich auch nicht ausgegangen). Und Bremsen sind sowieso überbewertet. Wahrscheinlich wären wir zu Fuß fast genau so schnell unterwegs gewesen. Zu der "friedlichen Ruhe" gesellte sich der Stromgenerator direkt neben unserem Schlafzimmer. Und ich weiss nicht, ob fremde Schamhaare im Bett und Andreas`Ausruf unter der Dusche  "zieh dir bloß Badelatschen im Bad an" noch als sauber durchgehen. Ich hab mal ein Foto von der romantischen kleinen Hostelempfehlung an die Mail gehängt… 


Die laut Reiseführer "niedliche Einrichtung" - Kolonialstil??
In der bezaubernden pension "Chez Loan" - Ein Fest für die Augen!

Wir haben uns dann auch nach einer Nacht spontan zur Flucht entschieden. War ne gute Idee. Wir sind mit dem Taxi in die Stadt und haben uns Motorroller geliehen. Damit konnte die Erkundung der Umgebung der Gegend beginnen. Wir hatten noch den ganzen Tag Zeit bis zur Weiterreise mit dem Schlafbus.




Im Vi Bang-Tempel





Die Trockene Halong Bucht


Die TROCKENE HALONG BUCHT war übrigens atemberaubend schön, es war bloß leider viel zu kalt und diesig!. das hielt uns aber nicht davon ab, eine zweistündige Bootsfahrt zu machen.  Andreas, ich und unsere Paddlerin - welche die Paddel mit den Füßen bediente - durch ein großes Tal mit 10 bis 12 Durchfahrten durch Höhlen. Man war das schön! Und dann haben wir noch den riesigen Rohbau des VI-BANG-TEMPELS angeschaut, der gerade von der Bezirksregierung gebaut wird, um den Tourismus anzukurbeln. Die Anlage ist so groß, dass man nicht von einem Ende zu anderen sehen kann und er wird sich einen kompletten Berghang hochziehen.  

Mein Schlafgemach im Nachtbus - dahinter die Toilette... nach einer Nacht mit nicht wirklich viel Schlaf


FUSSGERUCH oder AUF NACH HUE
Der SCHLAFBUS: Nun ja, wir wussten ja, worauf wir uns einließen, aber es gab keine andere Möglichkeit zur Weiterreise (auf Grund des Feiertages TET ist der öffentliche Verkehr fast komplett ausgebucht). Trotzdem ist es es erstaunlich, was man mit "Photoshop" aus einem asiatischen Reisebus zaubern kann. Auf den Fotos wirkte der Bus komfortabel, mir war aber klar, dass ich eh nicht in die Pritschen passen würde. Einen "Hauch" mehr Beinfreiheit wäre trotzdem schön gewesen :-). Andreas (der eigentlich immer Schnupfen hat!) meinte schon beim Betreten des Busses: "Hier riecht`s nach Fuß". Die ausgefallene Klimaanlage konnte das Problem auf unserer 12stündigen Fahrt dann aber auch nicht beheben. Wie Imke sagen würde: "Puhchen!". Aber ich bin ein bisschen stolz darauf, dass ich es geschafft habe, während der ganzen Fahrt nicht auf die Toilette gegangen zu sein (meine Pritsche war direkt neben der Klotür - kein Kommentar!). Und das nach drei Bierchen und zwei Kaffees vor der Fahrt. Bei der Ankunft war es dann aber auch GANZ dringend an der Zeit.


HUÈ war "eigentlich"  toll - Die alte Kaiserstadt mit Zitadelle ein Augenschmaus. Allerdings machte uns der hartnäckige Nieselregen "Hamburg-Style" einen Strich durch die Rechnung. Am Abend entschieden wir uns dann für drastische Maßnamen. Flug in den Süden nach Saigon für $42. Yes! Am nächsten morgen ging es los. Es regnete immer noch. Ab jetzt  wurde alles besser.

ANEKDOTE
Noch eine kleine Leckerei für Euch Daheimgebliebene in der norddeutschen Kälte:
- Andreas und ich waren gestern auf einer Art Wochenmarkt in PHAN THIET (170.000 Einwohner). Wir sind mit nem Motorroller in die Stadt gedüst und haben uns durch das Gewusel treiben lassen. Dort gibt´s so ziemlich alles, von Textilien über Süßigkeiten bis hin zu tropischen Früchten, die uns noch nicht einmal ansatzweise bekannt vorkamen. Und es gibt auch eine Halle mit Fleich und Fisch. Ay Karamba! Da gab es ziemlich viele Dinge, die man noch nie sah, und zum Teil auch gar nicht sehen möchte. Die Verkäuferinnen sitzen zum Teil im Schneidersitz zwischen Ihrer Fleischtheke und hauen mit einem Hackebeil alles klein, was die Kundschaft gerade so einfordert. Und in einem unachtsamen Moment taperte ich natürlich mit meinen Flip Flops in eine Lache aus….. ja, aus was weiss ich auch nicht… ich weiss aber, dass mir die Latschen die nächste halbe Stunde ziemlich dolle an den Füßen klebten. Und Taschentücher oder ähnliches waren auch nicht zur Hand. Naja, immerhin verfolgten mich keine Fliegenschwärme.

So eine Art Fleischereifachabteilung auf vietnamesisch


Viele liebe Grüße vom Strand bei 30 Grad!!

Robert und Andreas

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