Freitag, 11. Februar 2011

Tuckern auf dem Mekong

Dienstag, 08. Februar 2011 - Später Vormittag
Ihr Lieben!
Was für ein erhabenes Gefühl! Ich sitze hier auf der "Mekong Eyes II" - einem mondän umgebauten ehemaligen Reisfrachter auf dem überdachten Oberdeck. Das gesamte Schiff wurde mit dunklem Tropenholz vor vier Monaten restauriert. Und nun sitze ich hier mit Blick auf einen der unzähligen Seitenarme des Mekong-Deltas bei strahlendem Sonnenschein! Herrlich!
Unser Dschungel-Dampfer - die "Dragon Eyes"
Das Oberdeck mit unserem Speisebereich
Ein Auszug aus der exotischen Speisekarte:
Tintenfischarme mit Wasserspinat

Knackig frisches Obst - hier in Form eines Krebses

Die Anreise von Saigon hatte etwas von einer sich selbst erfüllende Prophezeiung. Am Vorabend meinte ich noch zu Andreas, dass ich das Gefühl hätte, dass wir am nächsten Morgen vor unserem Hotel auf den Shuttle-service warten würde, und niemand käme! Und so kam es dann auch - beziehungsweise es kam niemand. Nach einigen Telefonaten des Hotels und einem Missverständnis bezüglich der Abholung kam dann aber nach ein paar Minuten eine Limousine, um uns aufzulesen. Nach halber Strecke stiegen wir dann in einen zweiten Wagen, der uns zum Ziel, den Hafen von CAN THO brachte. Statt des beschriebenen Schiffes "Mekong Eyes" für 18 Touristen wartete hier die kleine Schwester "Dragon Eyes". Und jetzt kommts: Auf diesem Traumschiff gibt es nur zwei Kabinen für insgesamt 4 Passagiere! Die Besatzung sind ca. 6 Vietnamesen. Unsere Kabine ist riesig und erinnert tatsächlich - wie geträumt - an Agatha Christies Tod auf dem Nil. Dazu kommt ein traumhaftes Bad im dunklen Tropenholz mit bronzefarbenen Armaturen.
Zu uns gesellte sich nur eine weitere Passagierin - Monika, 65 Jahre jung: Eine sehr interessante und redseelige schweizer Buchrezessorin. Zur ihrer Erleichterung war sie nicht die einzige Passagierin. Nachdem sie ihren Pina Colada ausgeschlürft hatte und sich gemeinsam mit uns ein Dosenbier bestellte, war klar, dass es ein gemütlicher und geselliger Abend werden würde. Und so kam es dann auch. Es wurde viel gelacht und diskutiert, und wir genossen den Sonnenuntergang über dem Mekong, das fantastische Essen und das eine oder andere Getränk.
Heute haben wir schon eine kleine Fahrradtour entlang eines kleinen Seitenarmes des Mekong hinter uns: Ein schwimmender Markt (wie ein Wochenmarkt - nur auf Booten), eine vietnamesische Hochzeitsfeier, eine "Süßigkeiten-Manufaktur" und viele wunderschöne Kleinigkeiten waren Teil unseres Ausfluges. Es ist gar nicht so einfach, auf den schmalen Wegen auf einem viel zu kleinem Fahrrad zu fahren, während von hinten und vorne die Hondas an einem vorbei düsen.

Vietnamesisches Brautpaar

ziiiiemlich große Phyton auf einem kleinen Bauernhof am Wegesrand
Gleicher Tag - Später Nachmittag
Puhchen! Ich bin in der prallen Nachmittagssonne auf der Sonnenliege des Oberdecks für ca. eine Stunde eingeschlafen - und nun fühle ich mich wie Dörrobst! 
In einem Dampfgarer!
Ich habe mindestens 10 Kilo abgenommen (an dieser Stelle schöne Grüße an Silke!)

Melonenverkäufer auf dem schwimmenden Markt.
Die jeweiligen Verkäufer kommen zum Teil aus bis zu 300 km entfernten Gegenden, um nach einer dreitägigen Fahrt ihr Gemüse zu verhökern.

Anlässlich des Neujahresfestes schmückten vor allem gelb blühende Sträucher  alle Boote


Als Sundowner gab es natürlich täglich einen Gin Tonc :-)



Ananas am Stil
 Sonnenaufgang am Mekong

Sonnenaufgang am Mekong

in einem kleinen Seitenarm des Mekong - und wieder gelber Blumenschmuck zum Neujahrsgruß
Kleinkram:
- Monika unterhielt sich hier mit einer ostdeutschen Dame, die Ihr mit flammenden Worten von Ihrer Begeisterung für Kastratenmusik (!!) erzählte. Aber ihr Mann würde ja mit dem Gesang nicht so klar kommen. Die Musik gefiele ihm. Monika empfahl ihr daraufhin, sich einmal mit dem Werk Georg Friedrich Händels auseinanderzusetzen. Der Kommentar der Dame: "nööö, den Sänger kenn ich net!" - schön!
- Honda ist in Vietnam ein Sammelbegriff für Motorräder, wie bei uns Tempo für Taschentücher. Und ich habe mich schon gewundert, dass es nur Werkstätten für Hondas gibt.
- Frische Guave schmeckt übrigens leider hier wie Stein. Hat auch ungefähr die Konsistenz von Stein…. Kein Vergleich zum süßen Guavensaft in Deutschland
- Mangos und Ananas wiederum sind hier wahrlich Geschmacksexpolsionen.
- In unseren Saigoner Hotel gab es zur Begrüßung nach der langen Anreise eine vietnamesische "Capri-Sonne" mit Hello-Kitty-Aufklebern. Dankbar nahm ich einen tiefen Schluck. Es war eine Art Ginseng-Tee-Erfrischungsgetränk! So was Schlimmes habe ich in meinem ganzen Leben noch nie getrunken, ich schwöre! Wir standen noch vor der Rezeptionistin, als Andreas mich sehr laut fragte, was denn los sei. In dem Moment schaute mich die Gastgeberin natürlich auch an und ich versuchte ein normales Gesicht zu ziehen. Sie fragte, ob alles ok sei, und das andere Personal schaute mich nun auch an. Gleichzeitig verteilte sich dieser unglaublich muffig faule Geschmack in meinem Körper. Dankbar für Andreas`lautstarke Nachfrage und die Aufmerksamkeit des Hotelpersonals, die ich nun genoss, reichte ich Andreas seine Capri Sonne, und sagte ihm, er solle doch erst einmal zur Erfrischung etwas trinken

XXXXX

So, inzwischen sind wir auch schon in Hong Kong angekommen - aber davon berichten wir später!! Euch allen ein schönes Wochenende und bis bald,

Robert & Andreas

8 Kommentare:

  1. Hallo Rob, Hallo Andreas,

    ich freue mich auf mehr Berichte, diese dann hoffentlich persönlich. Eure Berichte weckt Abenteuerlust.

    Einen guten Flug und bis bald...

    R. aus O.

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  2. so so dann ist das ja ein echt sehr abwechlungsreicher urlaub. ich bin doch etwas neidisch...schon allein die leckeren sachen die ihr so eßt:-))und soviele schöne sonnenaufgänge.melde mich hiermit auch schonmal für den dia-abend an viele grüße aus dem nicht ganz so sommerlichen ohz

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  3. Moin Jungs,

    wenn ich auch (am Bildschirm) lesefaul bin, so freue ich mich immer wieder über die grandiosen Reiseberichte "aus aller Welt". Yvonne ist dermaßen neidisch, dass ich schon Angst haben muss, dass sie mir gleich in den Flieger steigt und hinterher kommt ;)

    Die Bootsfahrt mit nur 2 Kabinen ist bestimmt der Kracher gewesen. Ich würde mich zwar seit Wochen da nur von Obst ernähren (SooOOOoo risikofreudig bin ich dann wieder auch nicht), aber das wäre in Kauf zu nehmen.

    Euch noch viel Spaß und ich freue mich Euch auch mal wieder live an mich schmiegen zu können ;)

    Küsschen
    - Dirk

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  4. Die Bilder sehen ja traumhaft aus!
    Und das Zahlenverhältnis Gäste zu Besatzung ist ja tatsächlich kolonial (hattet Ihr jetzt jemanden, der Euch beim Ankleiden hilft und schon den Tee ans Bett bringt?)

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  5. Einfach schön! Und das Schiff sieht sowas von gediegen aus. Viel Spaß in HK!

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  6. Ich fass es nicht, Ananas am Stiel! Ich werde verrückt! Das sieht alles wirklich wirklich toll aus bei euch. Ich freue mich auf die persönlichen Berichte!

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  7. Gefunden:)
    Mannometer, es ist ja echt der Hammer und sieht so krachermässig aus...unfassbar...und wie wunderbar, dass Ihr schon 10 kg abgenommen habt: pro Bein versteht sich:) Klar gibt ja nur Obst, leichte Säfte und so:)Und man bewegt sich ja auch sooo viel im Urlaub..
    Also, viel Spass noch und ich freue mich auf weitere berichte:)
    LG Silke a.k.a. Linnet Doyle

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  8. Moin Andreas & Rob,

    lieben Dank für die tollen Reiseberichte von Eurer Asien Tour! Es war ein echtes Erlebnis Euch bei dieser Reise via E-Mail zu begleiten .... das ein oder andere Mal blieb das Auge aber nicht trocken ;-).
    Ihr habt ja wirklich das volle Programm gehabt... Himmel und Hölle lassen grüßen. Ich freu' mich schon Euch mal wieder LIVE in Farbe zu sehen und erwarte natürlich ein BEST OF ;-). Wünsche Euch ein stressfreie Rückreise und man sieht sich.

    LG, Katharina

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